Anna-Lena Moeckl | Design
Theoretical Work and Analyses
"Hautnah
Die Körperoberfläche als interaktive Schnittstelle für medizinische Anwendungen – eine designwissenschaftliche Untersuchung"
Promotion
Designwissenschaft
HfG Offenbach
betreut von Prof. Dr. Martin Gessmann (Theorie) und Prof. Peter Eckart (Praxis)
Was geschieht, wenn Produkte mit der Haut und dem menschlichen Körper (scheinbar) verschmelzen und welcher Einfluss kommt hierbei der Gestaltung zu? Das Promotionsvorhaben untersucht Interaktionen mit der menschlichen Haut und diesbezüglich eine Kommunikation mit dem Körper und dem unsichtbaren Körperinneren.
Im Spannungsfeld Design – Körper – Technologie werden im gesundheitlichen und medizinischen ‚Healthcare‘-Bereich körpernah getragene Produkte betrachtet, die auf den menschlichen Körper und des-sen Funktionen reagieren bzw. mit ihm interagieren. Der Schwerpunkt liegt dabei auf der menschlichen Haut, die sich zwischen Körperinnerem und Körperäußerem befindet und anhand ihrer Funktionen als ver-mittelnde Membran für den Körper dient. Mit der Eingrenzung auf nicht- oder minimal-invasive medizintechnische Produkte und Systeme werden jene betrachtet, die für eine (alltägliche) Heimanwendung wie auch für eine Anwendung im ärztlichen oder klinischen Kontext zu diagnostischen, therapeutischen oder präventiven Zwecken angedacht sind.
Die menschliche Haut kommuniziert schon immer mit dem Körperäußeren auf unterschiedlichen Ebenen – jedoch ist dies für uns Menschen nicht immer direkt wahrnehmbar. Gestaltung schafft, mit Hilfe von Tech-nologie, Zugang zu sonst 'verborgenen' Informationen und ermöglicht eine erfahrbare Verbindung zum körperinneren System. Sie bewirkt, dass diese Informationen über körperinnere Prozesse für den Menschen in seinem Alltag nutzbar werden und eine wechselseitige Interaktion mit dem Körperinneren zulassen. Durch die Haut als vermittelnde Membran entsteht eine Kommunikation zwischen „innen“ und außen“: Unsichtbares wird sichtbar und Sichtbares wird unsichtbar.
In den Produkten, die mit der Haut interagieren und dadurch eine Verbindung mit dem Körper eingehen, findet einerseits eine Erweiterung des Körpers statt und andererseits „verschmelzen“ sozusagen Mensch und Objekt miteinander. Diese verschmelzende Gestaltung lässt neue (in einer erweiterten Form als bisher) Interaktionen mit der Haut zu und birgt Gestaltungsaufgaben.
Welcher Einfluss kommt hierbei der Gestaltung zu, wenn für medizinische Anwendungen haut-transzendierende Interaktionen genutzt werden und wie geht die Gestaltung mit diesen Interaktionen um? Wie verändert Gestaltung durch eine stärkere Integration in das Leben und den Alltag der Nutzenden nicht nur medizinische Funktionen und psychologische Aspekte, sondern auch das Körperempfinden, das Verhältnis zum Körper und den Blick auf das Selbst? Wie wirken sich die Mensch-Objekt-Beziehungen dieser neuartigen medizinischen Anwendungen in der Vernetzung mit weiteren Systemen und im Austausch mit verschiedenen Stakeholdern aus? Und was sind mögliche Hindernisse, kritische Aspekte oder Grenzen?
Der Praxisteil der Promotion beschäftigt sich mit einer Zuspitzung dieses Themenbereichs auf die Gestaltung funktionaler Tattoos und der Frage wie eine direkte Visualisierung auf der Haut nicht nur ästhetisch, sondern zugleich funktional als interaktive Schnittstelle für medizinische Produkte und (vernetzte) Systeme dienen kann.
Die Gestaltung dieser Mensch-Haut-Objekt-Interaktionen birgt neue, bislang in diesem Ausmaß nicht vor-handene Möglichkeiten für Diagnostik, Therapie und Prävention und wird im beschriebenen Phänomenbereich designwissenschaftlich untersucht und reflektiert.
"Hautnah
The body surface as an interactive interface
for medical applications –
a design scientific investigation"
doctoral studies
Design Studies
HfG Offenbach
supervised by Prof. Dr. Martin Gessmann (Theory) and Prof. Peter Eckart (Practice)
What happens when products (apparently) merge into the skin and the human body, and how is it influ-enced by design? The doctoral project investigates interactions with the human skin and regarding this a communication with the body and the invisible internal body.
Between the poles of design – body – technology, health and medical products worn close to the body, that react to or interact with the human body and its functions are considered.
The focus is on the human skin, which is located between the inside and outside of the body, and serves as a mediating membrane for the body by means of its functions. With the limitation to non- or minimally inva-sive medical devices and systems, those are considered that are intended for (everyday) home use as well as for use in a medical or clinical context for diagnostic, therapeutic or preventive purposes.
The human skin has always communicated with the outside of the body on different levels – but this is not always directly perceptible to us humans. Design creates, with the help of technology, access to otherwise “hidden” information and enables a tangible connection to the body's internal system. It has the effect that this information about internal body processes becomes usable for people in their everyday life and allows a reciprocal interaction with the body's interior. Through the skin as a mediating membrane, a communica-tion between “inside” and “outside” is created: the invisible becomes visible and the visible becomes invisi-ble.
In the products that interact with the skin and thus enter into a connection with the body, on the one hand an extension of the body takes place, and on the other hand, human and object "merge" with each other, so to speak. This merging design allows new interactions (in an extended form than before) with the skin and holds design tasks.
What influence does design have in this context when skin-transcending interactions are used for medical applications, and how does design deal with these interactions? How does design change not only medical functions and psychological aspects, but also body sensation, the relationship to the body and the view of the self through a stronger integration into life and into daily routines of users? How do human-object rela-tionships of these novel medical applications have an impact on networking with other systems and in ex-change with various stakeholders? And what are possible obstacles, critical aspects or limits?
The practical part of the dissertation deals with a specific area of this topic and the design of functional tattoos, and the question of how a direct visualization on the skin can serve not only aesthetically but also functionally as an interactive interface for medical products and (connected) systems.
The design of these human-skin-object interactions holds new possibilities for diagnostics, therapy and prevention, which have not existed to this extent so far, and will be investigated and reflected in a design-scientific way in the phenomenon area described.
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